Das Kloster Frenswegen liegt nordwestlich von Nordhorn. Es wurde im Jahr 1394 von zwei Pfarrern gegründet und ist die erste kulturelle Einrichtung im Grafschafter Raum. Zwischen 1394 und 1809 haben hier Generationen von Augustiner-Chorherren ein mal blühendes, mal eher eingeschränktes Ordensleben geführt.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Ort immer wieder zum Spiegel großer historischer Ereignisse: die Pestepidemien des Spätmittelalters, die Blütezeit als religiöses Zentrum Norddeutschlands im 15. Jahrhundert, der durch erstarkende reformatorische Kräfte eingeleitete Niedergang im 16. Jahrhundert, die Schrecken des spanisch-niederländischen und des 30-jährigen Krieges und der erneute Aufschwung im späteren 17. Jahrhundert, als katholische Messen im benachbarten Holland verboten wurden. Nachdem der letzte Frenswegener Chorherr das Kloster 1815 nach französischer Besatzung verlassen hatte, verfiel es rasch, mehrere Brände taten das Ihrige dazu. Ein Blitzschlag zerstörte 1883 die spätgotische Kirche, an deren Stelle 1996 ein moderner Bau errichtet wurde.
Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde das Kloster erneut für Wohnungen preußischer Zollbeamte hergerichtet. Zwischen 1935 und 1945 wurde es zum Teil als Heim für die »Hitler-Jugend« ausgebaut und diente nach Kriegsende als Unterkunft für Soldaten und Flüchtlinge. 1978 wurde das Kloster als ökumenische Bildungs- und Begegnungsstätte wiedereröffnet.
Um das Kloster Frenswegen herum und entlang des entsprechenden Vechteabschnitts finden sich zahlreiche Sandstein-Skulpturen. Die Plastiken entstanden während dreier öffentlich und unter freiem Himmel abgehaltenen Bildhauersymposien in den Jahren 1979, 1982 und 1988. Renommierte Künstler wie Karl Prantl, Ulrich Rückriem, Christian Paul Damsté oder Louis Niebuhr haben hier eindrucksvolle Werke hinterlassen.